"Als sie den Stern sahen, waren sie überglücklich" - Matthäus 2, 10
"Wie schön leuchtet der Morgenstern" - diesen Titel trägt das bunte Glasfenster hinter der Orgel der Königstädter Ev. Kirche.
Guter, barmherziger Gott,
das Jahr neigt sich zu Ende.
Alles, was wir erlebt haben,
das Hohe wie das Tiefe,
das Freudige wie das Traurige,
das Gelungene wie das Misslungene,
den Anfang und das Ende
legen wir n deine Hand.
Wir bitten dich für den Frieden
in der Welt
und dass wir auch in uns Frieden finden.
Wir bitten dich für die,
die ohne Halt sind
und keine Hoffnung haben.
Wir bitten für die Schwachen,
für die Kinder und Frauen,
die Alten und Behinderten.
Alle schließen wir ein in das Gebet,
das du uns in Christus gelehrt hast:
Vater unser im Himmel …
Textquelle: Friedemann Schäfer – Dein Wille geschehe
Bild: Silvia Breuhan
Guter, barmherziger Gott,
manchmal stoßen wir an unsere Grenzen.
Wir möchten möglichst weit kommen
und treten auf der Stelle.
Wir wollen ein erfülltes Leben
und sind innerlich leer und erschöpft.
Wir wollen mutig sein
und können nicht über unseren Schatten springen.
Hilf du uns einzusehen,
dass Grenzen nicht nur hinderlich sind,
sondern auch beschützen,
dass Grenzen nicht nur einengen,
sondern auch einen Neuanfang bedeuten können,
dass wir Acht haben darauf,
dass schließlich unser ganzen Leben begrenzt ist.
Gott bewahre uns davor,
dass wir an unseren Grenzen zerbrechen.
Hilf vielmehr,
dass wir an ihnen wachsen und reifen,
mit dir, in dir und zu dir.
Amen
Textquelle: Friedemann Schäfer – Dein Wille geschehe
Gebet zum 1. Weihnachtstag
Herr,
ich bin froh, dass es Menschen gibt,
die mich erfahren lassen,
dass ich einmalig und wichtig bin
und dass mein Leben einen Sinn hat,
auch wenn es manchmal so ganz verfehlt
und bedeutungslos erscheint.
Ich sehne mich nach Menschen, Herr,
die das Wesentliche in mir wachrufen,
die mir helfen,
die Oberfläche zu durchstossen
und die Tiefe zu entdecken.
Ich bitte dich um Menschen, Herr;
die so leben , wie du gelebt hast,
damit ich glauben kann, dass es dich gibt:
- das Wort, das befreit;
- die Hand, die mich aufrichtet;
- das Licht, das die Finsternis erhellt;
- das Brot, von dem man leben kann,
- den Menschen, in dem uns Gott nahe war.
Viele brauchen einen Menschen,
vielleicht mich .... ?
© Unbekannter Verfasser
Zum Lied "Es kommt ein Schiff geladen" - EG 8
Bild: Silvia Breuhan
Großer Gott, unterwegs zu uns.
Sei voll Gnaden mit denen,
die schwer beladen auf den Heiligen Abend zugehen,
weil Sorgen auf ihren Schultern lasten,
weil Kummer und Harm ihnen das Herz schwer machen.
Sei voll Gnaden mit denen,
die an Körper und Seele leiden.
Großer Gott, unterwegs zu uns.
Sei voll Gnaden mit denen,
die um einen geliebten Menschen trauern.
Wir bitten dich für alle unsere Verstorbenen:
Lass sie in die Weite deiner Seligkeit hinein segeln.
Lass sie ankommen und Anker werfen im Land des ewigen Lebens.
Großer Gott, unterwegs zu uns.
Sei voll Gnaden mit uns,
die wir bis ans höchste Bord geladen sind mit Hoffnung.
Hoffnung für unser Leben und für unser Miteinander.
Hoffnung für unsere Welt im Großen wie im Kleinen.
Sei du unser Segel der Liebe hier,
jetzt und in Ewigkeit.
Quelle: Liturgischer Wegweiser
Gebet zum 3. Advent
Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht,
sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
(2. Timotheus 1,7)
Bildquelle:Pixabay
Gott, wir brauchen Umkehr.
Wir brauchen eine Wende.
Das spüren wir an allen Ecken und Enden.
Wir können nicht ewig so weitermachen wie bisher.
Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt.
Wir selbst haben die Axt angelegt und hacken an der Zukunft.
Woher nehmen wir die Kraft zur Umkehr?
Hilf uns, Gott.
Sei du uns Halt
Orientierung,
Weg zum Leben.
Sei uns Zuflucht,
den Klagen geöffnetes Ohr,
Nähe im Dunkel.
Sei du uns Zuversicht,
Hoffnung genug für den Tag heute
und für den weiten Horizont.
Quelle: Liturgischer Wegweiser / Tagzeitengebete des Zentrums Verkündigung
Gebet - Herr, lehre mich warten
Bild: Silvia Breuhan
Herr, lehre mich warten.
Dass ich Zeit finde, dich zu hören;
dass ich Mut finde, zu dir zu beten;
dass ich Kraft finde, dir zu gehorchen;
dass ich den Weg finde, dir nachzufolgen.
Herr, lehre mich warten auf den anderen Menschen.
Dass ich Zeit finde, ihn zu suchen;
dass ich Mut finde, ihn zu erkennen;
dass ich Kraft finde, ihm zu helfen;
dass ich den Weg finde, ihm zu begegnen.
Herr, lehre mich warten auf dein Heiliges Wort.
Dass ich Zeit finde, es zu bedenken;
dass ich Mut finde, es nachzusprechen;
dass ich Kraft finde, ihm zu antworten;
dass ich den Weg finde, es weiterzusagen.
Herr, lehre mich warten auf dein Heiliges Wort,
dass es sich erfüllen kann an mir, wenn du es willst.
Amen.
Peter Spangenberg
Bildquelle: Pixabay
Die Zeit ist reif
"Ein jegliches hat seine Zeit und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit; töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit; abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit; weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit; Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit; herzen hat seine Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit; suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit; behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit; zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit; lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit." (Prediger 3, 1-5)
Die Zeit ist reif … Reif für neue Anfänge, zum Umdenken, für die Überwindung verkrusteter Strukturen, für den Aufbruch zu neuen Ufern …, es scheint mir, als zögen sich Einschätzungen wie diese durch die aktuelle Medienberichterstattung wie lange schon nicht mehr. Ein Lebensgefühl findet hier seinen Ausdruck, das wohl ganz vergleichbar war mit dem, das die Menschen zu der Zeit um Christi Geburt herum hatten.
"Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn", schreibt Paulus im Galaterbrief, Kapitel 4, Vers 4. Die Zeit war reif, die Zeit des Alten ist abgelaufen, etwas Neues bricht nun an. Und Gott hat etwas damit zu tun, ja er ist ganz nah, ganz unmittelbar mit dabei. An der Seite der Menschen, die sich nach Aufbruch sehnen, die die Schritte ins Ungewissen wagen wollen, weil sie spüren, Gott ist ihnen dabei nahe. Ganz nahe, wie ein Bruder, wie ein Freund. Die Zeit ist reif… – auf geht‘s!
Impulse
• Was würden Sie gerne hinter sich lassen?
• Wohin soll es gehen?
• Und was hindert sie noch, den Aufbruch zu wagen?
Diese Adventsspur wurde Ihnen gelegt von Dr. Hans-Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt (Kirche in der City von Darmstadt e.V.)
Bildquelle: Pixabay
Ich träume von einer Welt,
in der Menschen menschlich miteinander leben können;
von einer Zeit, in der keine*r den anderen bekämpft,
weil alle in dieselbe Richtung blicken.
Ich träume von einer Welt,
die Platz hat für alle und Brot;
von einer Zeit, in der das Teilen mehr gilt als das Haben;
von einer Welt, die nicht mehr besessen, ausgebeutet, zerstört wird.
Ich träume von einer Zeit,
in der jeder seine Chance hat, weil es keinen gibt, der sie ihm neidet;
von einer Welt, in der keiner allein ist, wenn er weint, keiner im Abstellraum stirbt.
Ich träume von einer Zeit,
in der die Zeitungen und auch das Fernsehen
nichts mehr von Unglück zu sagen wissen,
weil das Miteinander interessanter geworden ist als der Konflikt.
Ich träume von einer solchen Welt – ich kann sie nicht machen –,
aber einen Schritt, meinen Schritt kann ich tun.
Verfasser unbekannt
Bild: Silvia Breuhan
Wochenpsalm zum 1. Advent - Psalm 24
Dem HERRN gehört die ganze Welt und alles, was auf ihr lebt. Die Erde befestigte er über dem Wasser, ihre Fundamente legte er auf den Meeresgrund. »Wer darf auf den Berg des HERRN gehen und an diesem heiligen Ort vor Gott treten?« »Jeder, der kein Unrecht tut und ein reines Herz hat. Jeder, der keine fremden Götter anbetet und keinen falschen Eid schwört. Einen solchen Menschen wird Gott mit seinem Segen beschenken und ihn für schuldlos erklären; der HERR ist sein Helfer! Das gilt den Menschen, die sich nach dir richten und im Gebet deine Nähe suchen, du Gott Jakobs. Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe! Wer ist der König der Ehre? Es ist der HERR, stark und mächtig.
Bildquelle:Pixabay
Segen und Ermutigung
Gott segne dich und schenke dir mutige Augen,
damit du dich traust hinzusehen,
wo wegsehen viel leichter wäre.
Gott segne dich und schenke dir mutige Ohren,
damit du dich traust hinzuhören,
wo die Not zum Himmel schreit.
Gott segne dich und schenke eine mutige Zunge,
damit du dich traust deine Stimme zu erheben,
wo Menschen überhört werden.
Gott segne dich und schenke dir mutige Füße,
damit du dich traust, dort hinzugehen,
wo Menschen allein und einsam sind.
Gott segne dich und schenke dir mutige Hände,
damit du dich traust, aufzurichten,
wo Menschen am Boden sind.
Gott segne dich und schenke dir ein mutiges Herz,
damit du dich traust, die Liebe zu leben,
wo die Lieblosigkeit um sich greift.
Gott segne und ermutige dich,
damit du als seine Mutmacherin /sein Mutmacher
in dieser Welt leben kannst.
Amen
Quelle: DAHW
Segen nach Josua 1, 9
Geh deinen Weg mutig und stark,
fürchte dich nicht,
habe keine Angst,
denn der Herr, dein Gott ist mit dir,
wohin du auch gehst.
Sonntag, 21. November 2021
Der heutige Sonntag hat viele Namen:
Letzter Sonntag des Kirchenjahres, Totensonntag, Ewigkeitssonntag,
Tag des Jüngsten Gerichts und Tag der Entschlafenen.
Alle Sonntagsnamen erinnern uns daran, dass uns auf der Erde eine begrenzte Zeit geschenkt ist, gemeinsam das Leben zu teilen.
Bild: Silvia Breuhan
Gott des Lebens, wir bitten dich, gib uns die Kraft und die Klarheit, dass wir erkennen, wo und wie wir unserem Nächsten zur Seite stehen und ihn lieben. Schenke uns deinen Geist, damit wir Entscheidungen fällen, die Wege ins Leben eröffnen und Zukunft bringen.
Gott des Lebens, wir bitten dich, dass wir erkennen, dass die Verhandlungen zum Klimaschutz eine Diskussion um das tägliche Brot sind. Alle wollen sich ernähren vom Ackerboden, der erhalten bleiben muss für Saat und Ernte.
Gott des Lebens, wir bitten dich; für die Millionen Menschen, die auf Veränderungen warten, damit sie mit ihrem Einkommen ein Auskommen haben, am Ort wo sie leben. Sie hoffen sehnsüchtig auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, in der Gerechtigkeit wohnt.
Gott des Lebens, wir bitten dich, segne die Arbeit der Hilfsorganisationen, dass sie nicht müde werden in ihrem Einsatz an der Seite der hilfsbedürftigen Menschen und uns Wege des Teilens mit unserem Beten und Tun zeigen.
Quelle: Brot für die Welt
Gebet Buß und Bettag - 17. November 2021
Gerechtigkeit – das willst du für uns, Gott.
Freude und Erlösung – das willst du für alle Menschen.
Aber so ist es nicht, nicht überall.
Wir sehen auch Traurigkeit.
Wir sehen auch Verzweiflung.
In den Gesichtern der Menschen, die des Lebens müde sind.
In den Arbeitsagenturen.
Auf der Straße sitzend, mit einem Korb vor sich,
um Geld bittend,
um Zuwendung,
um Anerkennung,
um Gerechtigkeit.
Lass sie nicht allein.
Wir sehen den Hunger nach Liebe.
In den Augen vieler Kinder hier bei uns,
die hungern nach Zuwendung und Sicherheit.
Lass sie nicht allein.
Wir sehen die Verzweiflung der Menschen in Kriegsgebieten
Schüsse, Bomben, Terror, Vergewaltigungen, Verschleppung.
So viele traumatisierte Menschen!
Lass sie nicht allein.
Wir sehen den Kleinglauben bei uns.
Menschen, die nicht mehr hinsehen können auf das Elend.
Die sich erschlagen fühlen von all dem Bösen.
Die meinen, dass die Welt aus den Fugen geraten ist.
Lass sie nicht allein.
In der Stille nennen wir dir die Menschen,
die uns besonders am Herzen liegen.
Lass sie nicht allein.
Lass uns nicht allein.
Nicht mit unserer Schuld.
Nicht mit unserer Traurigkeit.
Nicht mit unserem Kleinglauben.
Bleibe bei uns.
Am Abend und am Morgen.
Und an jedem neuen Tag.
Quelle: Liturgischer Wegweiser
Zur Impulspost der EKHN
Du und ich: Das funktioniert nur, wenn wir den Mut haben, von Zeit zu Zeit die Perspektive zu wechseln. Denn nur so ist "Fairständigung" möglich. Wie gelingt dir der Perspektivwechsel?
Bildquelle: N. Schwarz © GemeindebriefDruckerei.de
Manchmal, Gott,
ist mein Herz mutlos.
Dann fühle ich mich klein und unbedeutend.
Manchmal, Gott,
ist mein Herz weit und offen.
Dann fühle ich mich stark und groß.
Und manchmal, Gott,
ist mein Herz eng.
Dann sehe ich auf andere herab.
Eine volle Woche liegt hinter uns.
Es gab Tage, da ist uns viel gelungen.
Dann haben wir uns gefreut.
Es gab Tage, da ging vieles schief.
Dann haben wir uns geärgert.
Dabei wollen wir doch gut sein und alles richtig machen.
Gott, du bist treu.
Du kennst uns.
Du nimmst uns so an, wie wir sind.
Schenke uns deine Nähe.
Heute, morgen, immer.
Bildquelle:Pixabay
Jesus Christus spricht: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Geschwistern, das habt ihr mir getan.
Matthäus 25,40b
Oft überfordert mich das.
Ich kann nicht allen helfen.
Und manchmal weiß ich auch nicht, wie.
Was bringen die paar Euro, die ich einem Obdachlosen gebe?
Jesus Christus, du sagst:
„Was ihr getan habt einem“.
Ich kann nicht allen helfen,
aber einem oder einer.
Ich muss nicht alles geben, aber etwas.
So wie Sankt Martin nicht den ganzen Mantel dem Bettler geschenkt hat,
sondern ihn geteilt hat.
Jesus Christus, darum bitte ich dich:
Ich will sehen, wer meine Hilfe braucht
und was ich teilen kann.
Wochenspruch und Wochenpsalm - 7. November
Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Matthäus 5,9
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Psalm 85, 9 - 14
Ich will hören, was Gott, der HERR, zu sagen hat: Er verkündet Frieden seinem Volk – denen, die ihm die Treue halten; doch sollen sie nicht in ihre alte Unvernunft zurückfallen. Ganz sicher wird er allen helfen, die ihm mit Ehrfurcht begegnen, seine Herrlichkeit wird wieder in unserem Land wohnen. Dann verbünden sich Güte und Treue, dann küssen einander Gerechtigkeit und Frieden. Treue wird aus der Erde sprießen und Gerechtigkeit vom Himmel herabblicken. Der HERR selbst wird uns mit Gutem beschenken, und unsere Felder werden reiche Ernten bringen. Gerechtigkeit wird dem HERRN vorausgehen, ja, sie wird ihm den Weg bahnen.
Streit – Respekt – Frieden
Herbst-Aktion der EKHN
Wer wirklich Frieden will, muss auf den Weg des Fairständigens gehen. Denn anders lassen sich Konflikte nicht lösen.
Konflikte sind normal und können überall entstehen. Aber Konflikte kann man entschärfen, indem man miteinander respektvoll streitet. Doch Menschen sind verschieden und haben unterschiedliche Interessen. Das sorgt für neue Konflikte. Frieden ist kein Dauerzustand, sondern eine dauerhafte Aufgabe:
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Leben im Zwiespalt
Nur wer durch Wasser und durch Gottes Geist neu geboren wird, kann in Gottes Reich kommen!
Johannes 3, 5
Manchmal bin ich Feuer,
will brennen, leuchten, mich verzehren,
will Glut sein und Wärme spenden.
Dann wieder bin ich Wasser,
will ruhig fließen und strömen,
Klarheit gewinnen und Tiefe,
will auf ein Ziel zu.
Immer lebe ich im Zwiespalt.
Unvereinbare Wiedersprüche und Gegensätze
beherrschen mein Denken:
Jäger oder Gejagter,
Fisch oder Angel,
Feuer oder Wasser ...
Ich möchte Grenzen überwinden,
Widersprüche lösen, Gegensätzliches vereinen.
Was getrennt ist, möchte ich zusammenführen,
was im Streit liegt, versöhnen.
Das Fremde möchte ich vertraut werden lassen,
vom Vertrauten Abschied nehmen können.
Immer will die Liebe das scheinbar Unvereinbare vereinen.
Alles strebt nach Harmonie,
nach dem Miteinander-Eins-Sein.
Die ganze Schöpfung liegt im Schmerz der Trennung:
Die Wüsten rufen nach Wasser
um blühende Gärten zu werden,
die Gletscher sehnen sich nach Sonne,
um aus der Starre zu erwachen.
Wo sich Gegensätzliches berührt,
da entsteht aufregend neues Leben.
Noch lebe ich im Zwiespalt,
bin uneins mit mir selbst.
Ich muss verwandelt werden,
die Taufe empfangen von Wasser und Geist.
Die Taufe zu einem neuen Leben,
das alle Gegensätze überwindet.
Feuer und Wasser
Himmel und Erde
Leben und Tod.
Text: Wolfgang Poeplau
Gebet zum Reformationstag
Bildquelle:Pixabay
Wir kommen und schauen.
Auf dich. Auf unser Leben.
Auch auf unser Versagen.
Auch auf unser Zweifeln.
Was die Augen verdunkelt,
was den Herzen Angst macht
– das sagen wir dir in der Stille.
Textquelle:Liturgischer Wegweiser
In Psalm 46, 2 - 8 heißt es:
Gott ist unsere Zuflucht und Stärke,
ein bewährter Helfer in Zeiten der Not.
Darum fürchten wir uns nicht,
selbst wenn die Erde erbebt,
die Berge wanken und in den Tiefen des Meeres versinken.
Auch dann nicht,
wenn die Wogen tosen und schäumen
und die Berge von ihrem Wüten erschüttert werden.
Ein breiter, mächtiger Strom belebt die Stadt Gottes,
die Wohnung des Höchsten, den heiligen Ort.
Gott ist in ihrer Mitte,
schon früh am Morgen beschützt er sie;
niemals wird sie ins Unglück stürzen.
Ringsum versinken die Völker im Chaos,
und ihre Macht wird erschüttert.
Denn Gott lässt seine mächtige Stimme erschallen,
und schon vergeht die ganze Erde.
Der HERR, der allmächtige Gott, steht uns bei!
Der Gott Jakobs ist unser Schutz.
Kommt und seht, was der HERR Großes getan hat!
Bildquelle:Pixabay
Meine Augen
schauen die Schönheit deiner Werke
und Freude breitet sich aus in mir, Gott.
Meine Ohren
hören den Klang deiner Stimme
und meine Lieder singen von dir, Gott.
Mein Mund
kostet die Früchte deiner Erde
und Hoffnung keimt auf aus dir, Gott.
Meine Haut
atmet den Duft deiner Güte
und meine Ängste lösen sich bei dir, Gott.
Meine Hände
begreifen das Wunder deiner Liebe
und meine Seele füllt sich mit dir, Gott.
Meine Füße
gehen betend auf deinen Wegen
und mein Leben richtet sich aus zu dir, Gott.
Amen
Quelle: Reformation neu feiern
Bild Bianca Breuhan
Bild: Silvia Breuhan
Die Tage werden dunkler, Herr -
sei du mein Licht!
Die Blätter fallen von den Bäumen -
halte du mich fest!
Wenn es draußen kalt und nass wird,
umhülle mich mit der Gewissheit:
Du bist da
zu jeder Zeit.
Lass mich in meinem Leben immer wieder
Tage der Ernte erfahren,
Tage des Erfolgs und der Lebensfreude,
und hilf mir, die Tage des Verlustes
und des Versagens zu ertragen
und zu überstehen
in dem festen Vertrauen:
Dabei bleibt es nicht.
Die Tage werden dunkler, Herr,
doch es bleibt
und es kommt
dein Licht.
Amen
Text: Stephan Steinseifer
Bild: Silvia Breuhan
Wochenspruch Römer 12,21
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
Manchmal packt mich die Wut.
Manchmal nagt der Neid an mir.
Manchmal platze ich vor Ärger.
Dann fällt es mir schwer, Gott,
das Böse mit Gutem zu überwinden.
Wie kann das gehen?
Gott, in unserer Welt zählt:
Schneller sein.
Besser sein.
Gewinnen und horten.
Zu Dir, Gott, kommen wir, wie wir sind.
Mit dem Guten in uns, und dem Bösen.
Warum schaffen wir es oft nicht,
das Böse mit Gutem zu überwinden?
Stärke unseren Glauben an deine Liebe.
Stärke unsere Liebe zu uns selbst
und zu den Menschen um uns.
Stärke unsere Hoffnung auf Versöhnung, wo Streit ist.
Auf Frieden, wo Krieg ist.
Auf Gerechtigkeit, wo Unrecht regiert.
Textquelle: Litgurischer Wegweiser
Bild: Silvia Breuhan
Oktober Psalm von Reinhard Ellsel
Der Herbst ist wunderschön.
Mein Gott, ich freue mich an Deiner Schöpfung.
Die Früchte des Feldes sind einge-bracht und den Äpfeln an den Bäumen schenkst Du ihre letzte Reife.
Das Laub der Bäume färbst Du bunt. Wenn die Sonne scheint, leuchtet es farbenfroh. Ich sehe Deine Pracht, grün, gelb, braun und auch rot.
Der Himmel im strahlenden Blau.
Blätter schweben herauf auf die Erde. Ein würziger Geruch liegt in der Luft.
Die Felder werden gepflügt, damit sie neue Frucht bringen.
HERR, sie harren Deiner Lebenskraft.
Mein Gott, überraschend schnell wird es dunkel.
Die Nächte sind schon empfindlich kalt.
An manchen Tagen lässt Du es nur regnen.
Stürme schickst Du über das Land.
Niemand geht dann gerne vor die Tür.
Der Mensch macht es sich gemütlich daheim.
Wohlige Müdigkeit durchzieht unsere Glieder.
Du schenkst uns Zeit, um zur Ruhe zu kommen.
mein Gott, was habe ich schon alles erlebt?
HERR, wohin mag die Reise gehen?
Am Himmel ziehen Vogelschwärme nach Süden.
Im Frühling lässt Du sie wiederkehren.
Auszüge aus dem Wochenpsalm 119 und Prediger 12
Bildquelle: N. Schwarz © GemeindebriefDruckerei.de
Glücklich sind die Menschen, denen man nichts Böses nachsagen kann, die sich stets nach dem Gesetz des HERRN richten. Glücklich sind alle, die sich an seine Weisungen halten und von ganzem Herzen nach ihm fragen. Solche Menschen tun kein Unrecht, sie leben so, wie es Gott gefällt.
Öffne mir die Augen, damit ich erkenne, welche Wunder dein Gesetz enthält!
Diese Welt wird nicht für immer meine Heimat sein. Umso mehr brauche ich deine Gebote – verheimliche sie nicht vor mir!
Deshalb:
Denk schon als junger Mensch an deinen Schöpfer, bevor die beschwerlichen Tage kommen und die Jahre näher rücken in denen du keine Freude mehr am Leben hast und du sagen wirst: »Sie gefallen mir nicht«;
Dann wird selbst das Licht immer dunkler für dich: Sonne, Mond und Sterne verfinstern sich und nach jedem Regen kommen wieder neue Wolken.
Deine Hände, mit denen du dich schützen konntest, zittern;
deine starken Beine werden schwach und krumm.
Die Zähne fallen dir aus, du kannst kaum noch kauen,
und deine Augen werden trübe.
Deine Ohren können den Lärm auf der Straße nicht mehr wahrnehmen,
und deine Stimme wird immer leiser.
Schon frühmorgens beim Zwitschern der Vögel wachst du auf, obwohl du ihren Gesang kaum noch hören kannst.
Das Steigen fällt dir schwer und bei jedem Schritt bist du in Gefahr, zu stürzen.
Dein Haar wird weiß,
mühsam schleppst du dich durch den Tag und deine Lebenslust schwindet.
Genieße dein Leben, bevor es zu Ende geht–
so wie eine silberne Schnur zerreißt
oder eine goldene Schale zerspringt,
so wie ein Krug bei der Quelle zerbricht
oder das Schöpfrad in den Brunnen fällt und zerschellt.
Ja, alles ist vergänglich und vergeblich, sagte der Prediger.
Bild: Silvia Breuhan
Dankgebet
Guter Gott,
wir bekommen so viel geschenkt.
Unser Leben ist reich gefüllt
mit deinem Segen,
mit der Unterstützung
und den guten Wünschen
der Menschen um uns herum.
Manchmal merken wir gar nicht,
was wir alles haben
und wie sorgenfrei wir leben können.
Manchmal vergessen wir,
wie gut es uns geht.
Wir sehen den Überfluss nicht mehr.
Alles ist ganz selbstverständlich.
Guter Gott,
heute am Erntedank-Tag erinnern wir uns:
Dass du uns reich beschenkt hast.
Dass du uns das gibst, was wir brauchen
und noch viel mehr.
Wir wollen Danke sagen
für eine ganze Tüte voller Segen,
voller guter Wünsche,
die uns hilft, durchs Leben zu kommen.
Wir wollen auch in Zukunft nicht vergessen,
was du uns Gutes getan hast.
Amen
Textquelle: Brot für die Welt
Bild: Tanja Breuhan
Der Herr hat dich wissen lassen, Mensch, was gut ist und was er von dir erwartet: Halte dich an das Recht, sei menschlich zu deinen Mitmenschen und lebe in steter Verbindung mit deinem Gott!
Micha 6, 8
Danke, Gott, für deine Gebote.
Du sagst uns, was gut ist.
Für uns.
Für die Schöpfung.
Für den Frieden.
So gibst du uns Orientierung und Halt.
Wenn die Welt aus den Fugen gerät,
erinnerst du uns:
Deine Gebote zu halten macht uns reich an Freude und Güte.
Deine Gebote zu halten macht die Welt schöner.
Wir schaffen das nicht immer.
Darum: Öffne uns die Augen für das Gute.
Quelle Gebet: Liturgischer Wegweiser
Von Gott will ich erzählen.
Bild: Gerd Altmann auf Pixabay
Gott will ich loben,
Gott will ich danken.
Gott, du hast den Himmel und die Erde geschaffen.
Du schenkst uns die Nacht und den Tag,
die Sonne, den Mond und die Sterne,
die Wolken, den Regen und den Wind.
Alles, was wir um uns herum sehen, hast du geschaffen:
die kleinen Bäche, die großen Flüsse und das Meer;
die Berge und die Hügel,
die Wiesen mit ihren Gräsern und Blumen,
den Wald mit seinen Bäumen.
Du lässt das Gras wachsen,
damit das Vieh satt wird;
du lässt das Getreide wachsen,
damit wir Menschen zu essen haben.
Deine Welt ist voller Wunder.
Und jedes Wunder kommt von dir.
Die Pflanzen, die Tiere und wir Menschen sind deine Geschöpfe.
Alle warten darauf, dass du ihnen zur richtigen Zeit zu essen gibst.
Sie nehmen, was du ihnen schenkst.
Gott will ich loben,
Gott will ich danken.
Textquelle: EKHN, Zentrum Verkündigung
Bild: Silvia Breuhan
Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben.
Johannes 15, 5
Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Alle Reben am Weinstock, die keine Trauben tragen, schneidet er ab. Aber die Frucht tragenden Reben beschneidet er sorgfältig, damit sie noch mehr Frucht bringen. Ihr seid schon gute Reben, weil ihr meine Botschaft gehört habt. Bleibt fest mit mir verbunden, und ich werde ebenso mit euch verbunden bleiben! Denn eine Rebe kann nicht aus sich selbst heraus Früchte tragen, sondern nur, wenn sie am Weinstock hängt. Ebenso werdet auch ihr nur Frucht bringen, wenn ihr mit mir verbunden bleibt.
Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wer mit mir verbunden bleibt, so wie ich mit ihm, der trägt viel Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts ausrichten. Wer ohne mich lebt, wird wie eine unfruchtbare Rebe abgeschnitten und weggeworfen. Die verdorrten Reben werden gesammelt, ins Feuer geworfen und verbrannt. Wenn ihr aber fest mit mir verbunden bleibt und euch meine Worte zu Herzen nehmt, dürft ihr von Gott erbitten, was ihr wollt; ihr werdet es erhalten. 8 Wenn ihr viel Frucht bringt und euch so als meine Jünger erweist, wird die Herrlichkeit meines Vaters sichtbar.
Bild: Wilfried Helfenbein
Erntedank
Gott spricht:
Solange die Erde steht,
soll nicht aufhören
Saat und Ernte,
Frost und Hitze,
Sommer und Winter,
Tag und Nacht.
1. Buch Mose 8, 22
Psalm zum Erntedankfest
Ich will den HERRN preisen von ganzem Herzen.
HERR, mein Gott, wie groß bist du!
Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn,
drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, dankt
und hofft auf ihn!
Du lässt Quellen sprudeln und als Bäche in die Täler fließen,
zwischen den Bergen finden sie ihren Weg.
Die Tiere der Steppe trinken davon,
Wildesel stillen ihren Durst.
An ihren Ufern nisten die Vögel,
in dichtem Laub singen sie ihre Lieder.
Vom Himmel lässt du Regen auf die Berge niedergehen,
die Erde versorgst du und schenkst reiche Frucht.
Du lässt Gras wachsen für das Vieh und Pflanzen,
die der Mensch anbauen und ernten kann.
Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn,
drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, dankt
und hofft auf ihn!
So hat er Wein, der ihn erfreut,
Öl, das seinen Körper pflegt,
und Brot, das ihn stärkt.
Alle deine Geschöpfe warten auf dich,
dass du ihnen zur rechten Zeit zu essen gibst.
Sie holen sich die Nahrung, die du ihnen zuteilst.
Du öffnest deine Hand, und sie werden reichlich satt.
Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn,
drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, dankt
und hofft auf ihn!
Die Herrlichkeit des HERRN möge ewig bestehen!
Er freue sich an dem, was er geschaffen hat
Auszüge aus Psalm 104
Leben - Gott, was heißt das?
Was wünschen wir uns für unser Leben?
Für das Leben von anderen?
Für das Zusammenleben hier an unserem Ort
und darüber hinaus:
in Deutschland, Europa, der Welt?
Wonach können wir uns richten?
Was sollen wir tun?
Was sollen wir lassen?
Wir suchen Orientierung.
Oft haben wir keine Kraft mehr,
dann sind wir hoffnungslos und müde.
Zu müde für unsere eigenen Sorgen,
Zu müde, um auch noch auf die Nöte anderer zu achten.
Kann das so sein?
Woher kriegen wir neue Kraft?
In Buch Jesaja 40, 29- 31 ist zu lesen:
Den Erschöpften gibt er neue Kraft,
und die Schwachen macht er stark.
Selbst junge Menschen ermüden und werden kraftlos,
starke Männer stolpern und brechen zusammen.
Aber alle, die ihre Hoffnung auf den HERRN setzen,
bekommen neue Kraft.
Sie sind wie Adler, denen mächtige Schwingen wachsen.
Sie gehen und werden nicht müde,
sie laufen und sind nicht erschöpft.
Textquelle: Liturgischer Wegweiser
ICH GLAUBE - Canaan Banana, ehemaliger Präsident von Simbabwe
Ich glaube an den einen Gott, blind für Hautfarben,
den Schöpfer einer bunten Menschheit,
der das Universum erschuf und eine Fülle von Kostbarkeiten ausschüttet
zur gerechten Verteilung unter seinem Volk.
Ich glaube an Jesus Christus,
geboren von einer Frau des einfachen Volkes,
der verlacht, entstellt und hingerichtet wurde
und am dritten Tag als Sieger erstand.
Er fegt durch die Ratssitzungen an Gipfelkonferenzen,
wo er die eiserne Herrschaft der Ungerechtigkeit stürzt.
Er wird fortfahren, Gericht zu halten über den Hass
und die Arroganz von Menschen.
Ich glaube an den Geist, der versöhnt,
die eine Kirche der Entrechteten,
die Gemeinschaft der Ungezählten, die leiden,
die Macht, welche die entmenschlichenden Mächte besiegt.
Ich glaube an die Auferstehung des Menschen
in Gerechtigkeit und Gleichberechtigung
und an den endgültigen Sieg brüderlicher Liebe.
Vater Unser Meditationsweg - Kloster Höchst, Odenwald
Bilder der Skulpturen auf dem Meditationsweg: Silvia Breuhan (Oktober 2009)
Vater unser im Himmel,
der du uns mal väterlich,
mal mütterlich nahe bist
in den Höhen und Tiefen unseres Lebens,
im Lachen und im Weinen,
auf den leichten
und auf den beschwerlichen Wegen.
Geheiligt werde dein Name –
den wir ehren,
wenn wir deiner Wahrheit über uns Recht geben,
wenn wir den Reichtum deiner Güte
mit allen Sinnen bestaunen,
wenn wir deinen Namen verteidigen gegen
Größenwahn, Allmachtsgebahren und Unmenschlichkeit.
Dein Reich komme –
es wachse in uns
und durch uns Freude und Sanftmut,
es reife erfülltes Leben auf dem Feld
unseres Herzens und deiner Welt.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden –
auch dann,
wenn unsere Macht viele Menschen willenlos
und ohnmächtig macht,
wenn wir nicht wie Kinder empfangen,
was du uns schenkst,
wenn wir nicht das tun,
was uns stimmig macht mit dir
und mit uns selbst.
Unser tägliches Brot gib uns heute –
das Brot für Leib und Seele
uns und allen Menschen:
das Brot des Friedens,
das Brot guter Worte,
das Brot der Liebe.
Und vergib uns unsere Schuld –
dass wir uns immer wieder entfremden:
von dir, von unseren Ursprüngen,
von der Freiheit der Befreiten,
von der Gnade deiner bedingungslosen Liebe.
Wie auch wir vergeben unsern Schuldigern –
und ohne zu rechnen die Hand zur Versöhnung reichen,
auf unseren falschen Stolz verzichten,
anderen so lange ins Gesicht schauen,
bis wir in ihnen die Schwester und den Bruder erkennen.
Und führe uns nicht in Versuchung –
uns an das Sterben unserer Hoffung zu gewöhnen,
die Angst über unser Vertrauen siegen zu lassen
und die Verzweiflung über unseren Glauben.
Sondern erlöse uns von dem Bösen –
wenn es in uns zum Gegenspieler wird,
gegen dich und gegen alles,
was uns in den weiten Raum der Freiheit stellt.
Wenn es unser Ich klein macht
und wir uns fesseln lassen in Lebenslügen
und in den Zwängen,
das wahre Leben im falschen Leben zu suchen,
wenn wir versuchen,
uns selber Leben auf Kosten des Nächsten zu nehmen.
Denn dein ist das Reich –
in unseren kleinen Anfängen hier
und in dem vollkommenen Ganzen,
auf das wir zugehen.
Und die Kraft –
in unserer Schwäche und in unserer Stärke,
in unserer Starrheit und in unserer Beweglichkeit.
Und die Herrlichkeit –
die wir jetzt schon sehen, hören, schmecken,
riechen und tastend begreifen,
und die uns einst umfangen wird.
In Ewigkeit –
in der Gültigkeit deiner Zusage,
dass nichts uns trennen kann von dir,
weder unser Stückwerk noch unsere Angst,
weder unerfüllte Sehnsucht noch nicht gelebtes Leben,
weder dunkle Mächte noch die Hölle auf Erden.
Amen.
So soll es sein.
So soll es werden.
Bildquelle: Martin Eklund auf Pixabay
Herr, in meinem Leben gibt es viel Alltagsgrau.
Ich bitte dich um Lebensfarben in mir,
damit mein Leben mit dir
und den Menschen besser gelingen kann.
Herr, gib mir vom Rot der Liebe,
um davon wieder austeilen zu können.
Herr, gib mir vom Orange der Wärme
gegen alles Unterkühlte in meinem Herzen.
Herr, gib mir viel vom Gelb des Lichtes
für die Dunkelheiten in meiner Seele.
Herr, gib mir vom Grün der Hoffnung
gegen Resignation und Ausweglosigkeit.
Herr, gib mir vom Blau des Glaubens,
um meine Lebensentscheidungen zu leben.
Herr, gib mir vom Violett der Buße
für Wege zu Umkehr und Neuanfang.
Herr, gib mir vom Schwarz des Todes,
damit ich mich einstimme auf Abschiede.
Herr, gib mir vom Weiß des Neuen,
um für dich offen und bereit zu sein.
Herr, gib mir vom Braun der Erde
für Beständigkeit und Ausdauer.
Herr, gib mir vom kostbaren Gold,
dass ich dich als das Kostbarste ehre.
Herr, gib mir ein wenig von allen Farben,
denn buntes Leben lebt sich leichter.
Herr, zeige mir ab und zu einen Regenbogen,
damit ich weiß:
Ich stehe inmitten der Welt, die Deine Mitte ist.
In dieser Mitte lass mich leben,
heute und jeden Tag meines Lebens.
(Autor unbekannt)
Wochenspruch: Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. (1. Petrus 5,7)
Bildquelle: Bernd Altmann auf Pixabay
Gott, ich mache mir Sorgen.
Wir machen uns Sorgen.
Um alles Mögliche:
die Kinder,
den Arbeitsplatz,
das Klima,
die Zukunft.
Hoffentlich geht alles gut.
Aber nur weil wir uns sorgen,
ändert sich noch nichts.
Die Frage ist:
Wie können wir damit leben?
Der Apostel Petrus hat eine Antwort gefunden.
Er schreibt (wie es im Wochenspruch lautet):
Alle eure Sorgen, werft auf ihn. Auf Gott.
Denn er sorgt für euch.
Gott, du sorgst für uns.
Von Anbeginn der Zeit.
Wir kommen zu dir und wir bitten dich:
Nimm von uns, was uns bedrückt.
Was uns zu zerreißen droht.
Stärke uns für das, wofür wir Sorge tragen.
Das, Gott, bitten wir durch Jesus Christus,
der mit dir und dem heiligen Geist lebt
und für uns sorgt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Textquelle: Liturgischer Wegweiser
Es kommt immer darauf an, wie man die Dinge sieht.
Du kannst große Dinge tun.
Aber du sollest dabei nie vergessen,
dass es eine Hand gibt, die jeden deiner Schritte führt.
Diese Hand nennen wir Gott
und er soll dich immer nach seinem Willen führen.
Lerne, hin und wieder Schmerzen zu ertragen,
denn sie werden dich zu einem brauchbaren Menschen machen.
Du musst wissen, dass Korrekturen nicht schlechtes sind.
Ganz im Gegenteil,
sie sind dringend erforderlich um auf dem rechten Weg zu bleiben.
Es kommt nicht auf das Äußerste an,
sondern auf die Qualität, die in einem steckt.
Also achte immer darauf, was in dir vorgeht.
Alles, was du im Leben tust, hinterlässt Spuren.
Daher solltest du versuchen,
das, was du gerade tust, ganz bewusst zu machen.
Manchmal geht es uns im Leben,
das wir fallen gelassen oder erniedrigt werden.
Vielleicht haben wir auch selbst durch eigene Fehler dazu beigetragen.
Dann fühlen wir uns vielleicht völlig wertlos.
Aber egal, was passiert ist oder passieren wird:
Du selbst wirst niemals an Wert verlieren.
Schmutzig oder sauber, zerknittert oder fein gebügelt,
du ist immer noch unbezahlbar, für all jene, die dich lieben.
Der Wert deines Lebens wird nicht bestimmt,
was du tust oder wen du kennst,
sondern dadurch, wer du bist.
Du bist ein Original,
ein Meistwerk unseres großen Schöpfers -
vergiss da niemals.
Merke:
Zähle deine Talente, nicht deine Probleme.
Fürchte nie, etwas Neues zu versuchen.
Und denk daran:
Ein Laie hat die Arche gebaut,
bei der Titanic waren Fachleute am Werk.
Bildquelle: cocoparisienne auf Pixabay
Zur Einführung der neuen Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher am 5. September 2021
Es sind verschiedene Gaben;
aber es ist ein Geist.
Und es sind verschiedene Ämter;
aber es ist ein Herr.
Und es sind verschiedene Kräfte;
aber es ist ein Gott,
der da wirkt alles in allen.
Durch einen jeden offenbart sich der Geist
zum Nutzen aller.
Dem einen wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben;
dem andern ein Wort der Erkenntnis durch denselben Geist;
einem andern Glaube, in demselben Geist;
einem andern die Gabe, gesund zu machen, in dem einen Geist;
einem andern die Kraft, Wunder zu tun;
einem andern prophetische Rede;
einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden;
einem andern mancherlei Zungenrede;
einem andern die Gabe, sie auszulegen.
Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist,
der einem jeden das Seine zuteilt,
wie er will.
1. Korinther 12, 4 - 11
Bildquelle: K. Kurkin © GemeindebriefDruckerei.de
Geben macht glücklicher als Nehmen! - Psalm 112, 5-9
Gut geht es dem, der hilfsbereit ist, der den Armen gerne von seinem Besitz leiht und sich bei allem, was er tut, an das Recht hält! Nichts wird ihn zu Fall bringen, ein solcher Mensch wird nie vergessen werden! Er fürchtet sich nicht vor schlechten Nachrichten, sein Herz ist voller Zuversicht, denn er vertraut dem HERRN. Er lässt sich nicht erschüttern und hat keine Angst, denn er weiß, dass er über seine Feinde triumphieren wird. Großzügig schenkt er den Bedürftigen, was sie brauchen; auf seine Barmherzigkeit kann man immer zählen. Darum kommt er zu Ansehen und Macht.
Bild von Paula Guerreiro auf Pixabay
Psalm 130 von Hanns Dieter Hüsch
Wir alle sind in Gottes Hand
ein jeder Mensch in jedem Land.
Wir kommen und wir gehen,
wir singen und wir grüßen,
wir weinen und wir lachen,
wir beten und wir büßen,
Gott will uns fröhlich machen.
Wir alle haben unsre Zeit,
Gott hält die Sanduhr stets bereit.
Wir blühen und verwelken,
vom Kopf bis zu den Füßen.
Wir packen unsre Sachen,
wir beten und wir büßen
Gott will uns leichter machen,
wir alle bleiben Gottes Kind.
Auch wenn wir schon erwachsen sind,
wir werden immer kleiner.
Bis wir am Ende wissen,
vom Mund bis zu den Zehen,
wenn wir gen Himmel müssen
Gott will uns heiter sehen.
Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern. - Lukas 12,48 b
Wir sind hier, Gott,
weil du viel gibst – und weil wir viel brauchen.
Weil du Kraft gibst – und weil wir Kraft nötig haben.
Nahrung brauchen wir Gott:
Reis und Brot – überall in der Welt.
Lebenskraft und Durchhaltevermögen
auf den Wegen, die wir gehen.
Auch in den Wüstenzeiten unseres Lebens.
Lebensfreude brauchen wir Gott.
Genuss und Dankbarkeit
in der Mühsal des Alltags.
Kraft zum Weiterleben,
nach einem Verlust,
nach einer Operation,
nach einer Krise.
Geistige Nahrung,
Glaubenskraft und Vertrauen.
Nähe zu dir und unseren Glaubensgeschwistern.
Wir sind hier, Gott,
weil Du viel gibst – und weil wir viel brauchen.
Weil Du Kraft gibst – und weil wir Kraft nötig haben.
Gott, um deine Gegenwart bitten wir:
Sei in uns,
in unseren Herzen und Augen,
in unserem Willen und Gefühl.
Hilf uns sehen und hören,
handeln und loslassen.
Mach uns weichherzig und durchsetzungsfähig.
Erfülle uns mit Zuversicht und Mitgefühl.
Das bitten wir in Jesu Namen.
Textquelle: Liturgischer Wegweiser
Bild: Silvia Breuhan
Hoffnung für den Baum - Hiob 14, 7
Für einen Baum gibt es immer noch Hoffnung, selbst wenn man ihn gefällt hat; aus dem Stumpf wachsen wieder frische Triebe nach. Auch wenn seine Wurzeln im Erdreich absterben und der Stumpf langsam im Boden vertrocknet, erwacht er doch zu neuem Leben, sobald er Wasser bekommt. Neue Triebe schießen empor wie bei einer jungen Pflanze.
Pilger - Gottesdienst am 15. August 2021
Bild: Silvia Breuhan
Im Rahmen der Sommerkirche auf dem Lutherweg von Königstädten nach Nauheim mit Pfarrer Hans Jürgen Basteck, Vakanzvertreter in der Ev. Kirchengemeinde Königstädten.
Innehalten auf dem Nauheimer Waldfriedhof mit einem Gebet – gleichzeitig das Lied 127 im EG Plus:
Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut,
für die Ängste, für die Sorgen,
für das Leben heut und morgen.
Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut.
Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut,
für die Wahrheit einzustehen
und die Not um uns zu sehen.
Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut.
Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut
für die Zeit, in der wir leben,
für die Liebe, die wir geben.
Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut.
Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut
für die vielen kleinen Schritte.
Gott, bleib du in unsrer Mitte.
Schenk uns Weisheit, schenk uns Mut
Bild:Tanja Breuhan
Sommersegen
Gott möge dich an jedem Sommertag begleiten.
Wenn du mit beiden Beinen auf der warmen Erde stehst, und du spürst:
du bist getragen und verwurzelt mit Gott - dem „Grund“ des Lebens.
Wenn du in das Feuer der Sonne schaust, und du fühlst:
die Wärme und das Licht schenken dir neue Kraft und Energie von Gott - unserem „Licht“.
Wenn du das kühle Wasser genießt, und du erlebst:
es erfrischt dich und verströmt Lebendigkeit durch Gott - unserer „Quelle“.
Wenn du dich vom Sommerwind berühren lässt, und du spürst:
die sanfte Brise erfüllt dich mit Leichtigkeit und der Duft des Sommers lässt dich aufatmen durch Gott - unserem „Atem“.
Du bist gesegnet – ein Segen bist du!
Textquelle: Heidi Liegel, Sommerkirche 2021 - Österreich
Bild: Silvia Breuhan
Alles steht Kopf
Wie im richtigen Leben, glaubt man in bestimmten Situationen, irgend-etwas stimmt hier nicht.
Und es bleibt der Eindruck, die Sichtweise ist eine andere als noch zuvor. Aber gerade eine neue oder andere Sicht auf etwas Bekanntes macht es uns manchmal unbekannt.
Bei diesem Beispiel wird die Sicht auf einen Teil des Baumes gelenkt, welcher sonst im Verborgenen bleibt. Die Wurzeln sind für den Baum genau so wichtige wie seine Blätter oder Nadeln, sie sind sogar entscheidend, ober er steht oder fällt. Bei uns Menschen würden solche besonderen Fähigkeiten nie im Verborgenen bleiben, man würde sie in den Vordergrund rücken und stets präsentieren.
Da der Baum es von sich aus nicht kann, machen wir seine wichtigen „Helfer“ sichtbar. Es ist gut zu erkennen, wie mächtig das Wurzelwerk ist. Es steht im Verhältnis 1 : 1 zum Kronenteil des Baumes und die älteren Wurzelteilen haben die gleiche Farbe wie die Äste in der Baumkrone.
Zurück zu den Wurzel ist ein bekannter Saltz, dahin wo alles beginnt.
Nutzen Sie den Blick auf die Besonderheiten im Untergrund und erkennen neue Blickrichtungen.
Textquelle: Binger Waldlehrpfad
Sei du bei mir ...
wenn ich losgehe
wenn ich den zweiten Schritt mache
wenn der Weg breit und einfach ist.
Aber auch wenn es eng und schmal wird
wenn ich nicht mehr weiter weiß
wenn mich die Kraft verlässt
wenn ich nicht weiß, ob ich es noch weiter schaffe.
Wenn ich mich rundherum wohl fühle
wenn ich mich freue und ich lache
wenn die Freude in meinem Herzen Purzelbäume schlägt.
Aber auch wenn die Schuhe drücken
und wenn mir alles weh tut.
Wenn mich nach dem Regen der erste Sonnenstrahl an der Nase kitzelt
wenn ich über eine schöne Blumenwiese gehe
wenn ich darüber staune, wie schön du alles ausgedacht hast
wenn ich in mein Jausenbrot beiße
wenn ich gehe und wenn ich ankomme -
Sei du bei mir.
Bild: Silvia Breuhan
Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
(Epheser 5,8b.9)
Gott, ich möchte gern ein Kind des Lichts sein.
Gütig, gerecht und ohne falsch.
Aber:
Ich bin oft alles andere als gütig.
Ich bin ungerecht.
Ich sage nicht immer die Wahrheit.
Ich bin nicht perfekt.
Ich bin bestenfalls ein kleines Licht.
Gott, was soll ich tun?
Ich komme zu dir und bitte dich:
Erbarme dich.
Jesus sagt: Ihr seid das Licht der Welt.
Das Licht ist schon da.
Stellt es nicht unter den Scheffel.
Lasst es leuchten und preiset Gottes Namen.
(Matthäus 5,14ff)
Gott, du bist unser Gott für immer und ewig.
Dein Licht leuchtet in uns.
Wenn wir daran zweifeln,
stärke unseren Glauben
an das, was wir sind und an das, was wir tun.
Das bitten wir durch Jesus Christus.
Textquelle: Liturgischer Wegweiser
Prediger 4,10 - ... und fällt einer, so hilft ihm der andere auf.
Bild: Silvia Breuhan
Die Weisheit des Predigers Salomon sagt das so:
Auf den Wegen durch das Leben brauchen wir Menschen, die uns begleiten, brauchen wir den einen Menschen, der mit uns geht.
So helfen wir einander, Lasten zu tragen, wir stützen uns und bisweilen mag es auch sein, dass wir uns gegenseitig ertragen.
Aber um wie viel reicher wird unser Leben!
Wie viel mehr sehen und erkennen wir!
Es mag sein, dass wir uns auch einmal gegenseitig im Wege stehen oder gar aus dem Wege gehen.
Wir werden doch wieder zusammenfinden.
Wir vertrauen darauf, dass Gott uns begleitet,
und er weiß viele Weisen, uns wieder zusammenzuführen.
Bild: Silvia Breuhan
Der Sommer mit seinen Farben verlangt nach Leichtigkeit, leichtem Sinn und einem Leben im Augenblick. Den Genuss und die seelenwärmenden Eindrücke kann uns niemand mehr nehmen und sie sind Erinnerung, wenn die Tage kalt, rau und dunkel sind. Und so wünschen wir bunte Sommerfarben und Sommer-erlebnisse, die Herz und Seele nähren.
Ich wünsche dir
bunte Sommerfarben ins Gewebe deiner Tage,
dass du graue Zeiten bestehen kannst,
ohne in Hoffnungslosigkeit zu versinken.
Ich wünsche dir
helle Töne der Heiterkeit in die Melodie deines Lebens,
Befreiung zu Leichtigkeit und Tanz
ohne fliehen zu müssen vor den Niederungen.
Ich wünsche dir
guten Boden unter deine Füße,
deine Wurzeln hineinzusenken und genügend Halt zu finden
um nicht heimatlos zu bleiben auf dieser Erde.
Textquelle:Antje Sabine Naegeli in: Gesegnetes Leben, Eschbach 2003,56
Bild: Silvia Breuhan
Danken möchte ich dir Gott für die Wunder,
die mir jeden Sommertag geschenkt werden.
Für das Wunder
eines Sommerregens,
der die Natur und uns Menschen erfrischt.
einer lauen Sommernacht mit guten Gesprächen,
die mir und dir gut tun.
einer blühenden Blumenwiese,
die mich durch ihre Schönheit betört.
des Vogelgesangs,
der mich morgens sanft weckt
und in den Tag hinein begleitet.
eines Sonnenuntergangs,
der mir in seinem Licht sagen möchte,
dass nach jeder Nacht ein neuer Morgen kommt.
der Farben des Sommers,
die mein Leben bunt machen.
der Freude,
die mein Leben mit Fröhlichkeit
und Unbeschwertheit erfüllt.
der Dankbarkeit,
die mir zeigt, dass vieles einfach ein Geschenk ist.
Danken möchte ich für jeden wundervollen Sommertag,
der mein Leben reicher, bunter und erfüllter macht.
Amen
Textquelle: Heidi Liegel, Sommerkirche 2021-Österreich
Bild: Silvia Breuhan
Auf dem Weg
Ach gäbe es einen,
der sähe, wohin mein Weg geht,
der den Überblick hätte
und mir sagen könnte, wo es lang geht.
Ich weiß es oft nicht,
werde ich zum Narren gehalten,
treibt jemand sein Spiel mit mir?
Ich stoße oft an Grenzen
und stehe vor Mauern -
immer wieder muss ich zurück.
Mir scheint,
dass der Weg durchs Leben
ein einziger Umweg ist,
Aber vielleicht ist ja der Umweg der kürzeste Weg,
Nur so komme ich zum Ziel.
Wie ein Baum sei Dein Leben!
Bild: Silvia Breuhan
Ich wünsche Dir Wurzeln,
die in die Erde reichen,
dass Du tief gründest
in dem, was Dich trägt, und Dich nährt.
Ich wünsche Dir die Kraft,
zum festen Stamm zu wachsen,
dass Du aufrecht an Deinem Platz stehst
und nicht wankst, wenn Stürme toben.
Ich wünsche Dir,
dass sich aus Dir Äste frei und stark erheben,
und Du mit Deinen Zweigen nach dem Himmel greifst.
Ich wünsche Dir Zukunft, dass Deine Blätter grünen
und nach den Wintern Hoffnung neu erblüht,
und dass Du, wenn es Zeit ist, Früchte trägst.
Bild: Silvia Breuhan
Neue Wege
Gott, du hast Menschen immer wieder neue Wege gehen lassen,
sie aus dem Vertrauten weggeführt,
ihnen den Aufbruch zugemutet.
Führe du auch uns,
gib uns Kraft und Mut,
die Schritte zu gehen, die jetzt notwendig sind,
miteinander und mit dir.
Schenke uns das Vertrauen,
dass dein Geist uns leitet,
heute und alle Tage.
Gebet aus dem Gottesdienst "Liturgische Farbe Grün" am 4. Juli 2021 - Pfarrerin a. D. Angelika Jährling
Gebet eines älter werdenden Menschen
Gedicht zum Thema Beten: (Old Nun's Prayer)
O Gott, Du weißt besser als ich,
daß ich von Tag zu Tag älter
und eines Tages alt sein werde.
Bewahre mich vor der Einbildung bei jeder Gelegenheit
und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen.
Erlöse mich von der Leidenschaft,
die Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen.
Lehre mich, nachdenklich, aber nicht grüblerisch,
hilfreich, aber nicht diktatorisch zu sein.
Bei meiner ungeheuren Ansammlung von Weisheit
erscheint es mir ja schade, sie nicht weiterzugeben –
aber Du verstehst o Gott,
dass ich mir ein paar Freundinnen erhalten möchte.
Bewahre mich vor Aufzählung endloser Einzelheiten
und verleihe mir Schwingen, zur Pointe zu gelangen.
Lehre mich schweigen über meine Krankheiten und Beschwerden.
Sie nehmen zu – und die Lust, sie zu beschreiben,
wächst von Jahr zu Jahr.
Ich wage nicht, die Gabe zu erflehen,
mir die Krankheitsschilderungen anderer mit Freuden
anzuhören,
aber lehre mich, sie geduldig zu ertragen.
Lehre mich die wunderbare Weisheit, dass ich mich irren kann.
Erhalte mich so liebenswert wie möglich.
Ich möchte keine Heilige sein – mit ihnen lebt es sich so schwer –
aber eine alte Griesgrämin ist das Krönungswerk des Teufels.
Lehre mich, an anderen Menschen unerwartete Talente zu entdecken,
und verleihe mir, o Gott, die schöne Gabe, sie auch zu erwähnen.
Verfasser: Unbekannt
Bild: Silvia Breuhan
Gott, komm und sieh.
Hier sind wir:
ganz verschieden und doch zusammen.
Die einen mit Trauer im Herzen,
die anderen singen vor Freude.
Die einen voll Vertrauen,
an anderen nagt der Zweifel.
Den einen fehlt die Kraft,
die anderen sind unermüdlich.
Komm, lass uns sehen – und dich finden.
Leg deinen Segen auf uns,
dann weicht die Angst,
dann werden wir lebendig,
dann wächst die Hoffnung.
Das bitten wir durch Jesus Christus,
der Hoffnung gibt und Leben,
jetzt und allezeit.
Quelle: Liturgischer Wegweiser
Bild: Silvia Breuhan
Der Herr segne dich.
Er erfülle deine Füße mit Tanz
und deine Arme mit Kraft.
Er erfülle dein Herz mit Zärtlichkeit
und deine Augen mit Lachen.
Er erfülle deine Ohren mit Musik
und deine Nase mit Wohlgerüchen.
Er erfülle deinen Mund mit Jubel
und dein Herz mit Freude.
Er schenke dir immer neu die Gnade der Wüste:
Stille, frisches Wasser und neue Hoffnung.
Er gebe uns allen immer neu die Kraft,
der Hoffnung ein Gesicht zu geben.
Es segne dich der Herr.
(Aus Ägypten)
Frieden halten mit allen – auch mit dem, der mich verletzt
Bild: Silvia Breuhan
Barmherziger Gott,
dass alle Menschen miteinander Frieden haben
so hast du dir die Welt gedacht.
Und wir hätten sie doch auch gerne so.
Gott, barmherzig bist du.
Mit mir. Mit uns. Mit allen deinen Geschöpfen.
Du siehst unser Mühen.
Du erträgst unser Scheitern.
Du ermutigst zum neuen Anfang.
Und ja – du würdest es gerne sehen,
dass wir es dir gleich tun.
Aber wir schauen oft ganz anders in die Welt:
Mit versteinerter Miene, ungerührt und hart.
Unerbittlich und unversöhnlich.
„Selbst schuld“, sagen wir und „Nicht zu ändern“.
Wir sind ungerecht und messen mit zweierlei Maß.
Oder unbarmherzig und urteilen zu schnell.
Oder hart und geben den andern keine Chance.
Gott, du siehst die Welt so, wie sie sein könnte.
Menschen, die vergeben und nicht vergelten,
die Böses mit Gutem überwinden,
die segnen und nicht verurteilen.
Wenn wir uns von deinen Blicken leiten lassen,
kommt alles in Bewegung.
Dann verändert sich die Welt.
Gib uns dazu Mut und Geduld.
Erfülle uns mit deinem Geist
und hilf uns barmherzig miteinander umzugehen.
Quelle: Liturgischer Wegweiser
Gebet
Wenn meine Seele vergisst,
was du Gutes getan hast –
wenn alles in mir ruft:
Wo ist denn Gerechtigkeit?
Wo ist Vergebung?
Wo ist Heilung? –
Dann, Gott, hilf mir, mich zu erinnern.
Damit ich lachen kann und das Leben liebe.
Gekrönt mit Gnade und Barmherzigkeit.
Beseelt von deinem Geist.
Heute und allezeit.
Quelle: Liturgischer Wegweiser
Konfirmation 20. Juni 2021 - Segen für den Aufbruch ins Leben von Heinz Pangels (aus Jugendzeit)
Bilquelle: Pixabay
Der HERR segne dich!
ER mache dich frei
von allen inneren und äußeren Zwängen,
von allem „du musst“, „du sollst“,
von allen Erwartungshaltungen anderer:
„man tut“, es wäre gut, wenn ...“
ER gebe dir Mut und Kraft,
deinen eigenen Weg zu gehen,
den für dich bestimmten Weg
zu suchen und zu finden.
ER behüte dich -
und schütze dich vor allem Unheil.
Nie sollst du dich verlassen fühlen
und widrigen Umständen hilflos ausgesetzt sein.
ER stelle dir jederzeit
einen guten Menschen zur Seite.
ER lasse sein Antlitz über dir leuchten,
sei dir gnädig
und schenke dir reichlich sein Erbarmen.
ER schenke dir offene Augen und Ohren,
auf dass du allezeit seine Taten
und Wunder erkennst
in den unscheinbaren Dingen des Alltags.
ER schenke dir Frieden und Heil.
Lob und Tadel anderer sollen dich
weder beirren noch verwirren.
ER schenke dir innere Sicherheit und Zuversicht.
Ablehnung soll dich nicht erschrecken oder gar betäuben.
Angst soll nicht dein ständiger Begleiter sein.
ER schenke dir jeden Tag ein fröhliches Herz,
ein Lächeln auf deinen Lippen,
ein Lachen, das andere mitreißt und frei macht,
und die Gabe, dich selbst nicht zu ernst zu nehmen
und auch über dich selbst lachen zu können.
In dunklen Stundensende ER dir einen Stern,
der dich leitet;
in Traurigkeit einen Menschen,
der dich tröstet.
Er schenke dir genügend Ruhe und Schlaf;
Herausforderungen sollen auch nicht fehlen,
zündende Ideen und funkelnde Überraschungen
gebe ER dir als Zutaten.
Mit seinem Segen sei ER dir alle Zeit nahe,
umgebe dich mit seinem Beistand,
auf dass du wachsen und reifen kannst
und deinen Weg findest.
So bewahre dich der HERR, dein GOTT,
der dich ins Leben rief und will,
dass du lebst und glücklich bist.
Gott gibt jedem seine Gabe - Jeder wird gebraucht - 1. Korinther 12
So wie unser Leib aus vielen Gliedern besteht und diese Glieder einen Leib bilden, so ist es auch bei Christus: Sein Leib, die Gemeinde, besteht aus vielen Gliedern und ist doch ein einziger Leib.
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Und so unterschiedlich auch die Aufgaben in der Gemeinde sind, so ist es doch derselbe Herr, der uns dazu befähigt. Es gibt verschiedene Wirkungen des Geistes Gottes; aber in jedem Fall ist es Gott selbst, der alles bewirkt. Wie auch immer sich der Heilige Geist bei jedem Einzelnen von euch zeigt, seine Gaben sollen der ganzen Gemeinde nützen. Dem einen schenkt er im rechten Augenblick das richtige Wort. Ein anderer kann durch denselben Geist die Gedanken Gottes erkennen und weitersagen. Wieder anderen schenkt Gott durch seinen Geist unerschütterliche Glaubenskraft oder unterschiedliche Gaben, um Kranke zu heilen. Manchen ist es gegeben, Wunder zu wirken. Einige sprechen in Gottes Auftrag prophetisch; andere sind fähig zu unterscheiden, was vom Geist Gottes kommt und was nicht. Einige reden in unbekannten Sprachen, und manche schließlich können das Gesagte für die Gemeinde übersetzen. Dies alles bewirkt ein und derselbe Geist. Und so empfängt jeder die Gabe, die der Geist ihm zugedacht hat.
Ich bin vergnügt, erlöst, befreit - Hanns Dieter Hüsch
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Ich bin vergnügt, erlöst, befreit.
Gott nahm in seine Hände meine Zeit,
mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen,
mein Triumphieren und Verzagen,
das Elend und die Zärtlichkeit.
Was macht, dass ich so fröhlich bin
in meinem kleinen Reich?
Ich sing und tanze her und hin
vom Kindbett bis zur Leich.
Was macht, dass ich so furchtlos bin
an vielen dunklen Tagen?
Es kommt ein Geist in meinen Sinn,
will mich durchs Leben tragen.
Was macht, dass ich so unbeschwert
und mich kein Trübsinn hält?
Weil mich mein Gott das Lachen lehrt
wohl über alle Welt.
Ich bin vergnügt, erlöst, befreit.
Gott nahm in seine Hände meine Zeit,
mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen,
mein Triumphieren und Verzagen,
das Elend und die Zärtlichkeit.
Bild: Silvia Breuhan
Das Grün der Wiesen erfreue deine Augen,
das Blau des Himmels überstrahle deinen Kummer.
Mögen aus jedem Samen, den Du säst, wunderschöne Blumen werden
auf, dass sich die Farben der Blüten in Deinen Augen spiegeln und
sie Dir ein Lächeln auf Dein Gesicht zaubern.
Möge jeder neue Tag Dir den Blick
für die Schönheit der Welt schärfen.
ICH-BIN-WORTE aus der Bibel
Wer andere ungerecht behandelt … - Auszüge aus Sprüche 22
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Ein guter Ruf ist wertvoller als großer Reichtum; und angesehen sein ist besser, als Silber und Gold zu besitzen.
Reiche und Arme haben eines gemeinsam: Gott, der HERR, schenkte ihnen allen das Leben.
Der Kluge sieht das Unglück kommen und bringt sich in Sicherheit; ein Unerfahrener läuft hinein und muss die Folgen tragen.
Wer Ehrfurcht vor dem HERRN hat und ihm gehorcht, der empfängt Reichtum, Anerkennung und Leben.
Bring dein Kind schon in jungen Jahren auf den richtigen Weg, dann hält es sich auch im Alter daran.
Wer Unrecht sät, wird Unglück ernten; mit der Unterdrückung seiner Mitmenschen ist es dann vorbei! Wer Mitleid zeigt und den Armen hilft, der empfängt reichen Segen. Wer ehrlich ist und treffende Worte findet, den nimmt der König zum Freund.
Regenbogen-Psalm von Reinhard Ellsel
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Der Regenschauer zieht vorüber, schon scheint die Sonne.
Am dunklen Himmel sehe ich, Gott, Deinen Regenbogen.
Rot ist Dein Herz, das für mich schlägt.
Deine Leidenschaft umschließt die ganze Schöpfung.
Orange ist die Lebensfreude, die in mir sprudelt.
Mein Gott, Du erfüllst mich mit guten Ideen.
Gelb ist Deine Klarheit, mit der Du uns erleuchtest.
Wir sollen ordnen und nicht verwirren.
Grün ist die Hoffnung, die Du in uns pflanzt.
Das Leben wächst und gedeiht. Und wir mittendrin.
Hellblau ist Deine Wahrheit, die uns weit macht.
Sie ist grenzenlos wie Dein Himmel über uns.
Blau ist die Treue, die mich trägt.
Mein Gott, ich kann loslassen und dem Leben trauen.
Violett ist Dein Geist, mit dem Du mich berührst.
Ich bete Dich an und spüre Deine Nähe.
Deinen Regenbogen, mein Gott, sehe ich am Himmel.
Deine Lieblingsfarbe ist bunt
Gebet zu Pfingsten von Jörg Zink
Bild: Gerd Altmann | Pixabay
“Ich glaube an die Kraft des Stillen und des Schwachen und an die heilige Energie in ihm.
Ich glaube an das zarte Leuchten mitten in der Nacht und an die Zukunft Gottes mitten in den Schrecken der Zukunft.
Ich glaube an das heimliche Wort mitten im Schweigen und an seine verwandelnde Kraft.
Ich glaube, dass ich nicht angewiesen bin auf die Gedanken, die ich mir selbst ausdenke.
Ich glaube, dass, der das Ohr geschaffen hat, hört, dass, der die Stimme geschaffen hat, spricht,
Ich glaube, dass Gott nicht fern, sondern nah ist als Licht und Sinn meines Tages und Lebens.
Ich glaube, dass von mir nichts gefordert ist, als dass ich mich füge, als williges Werkzeug in der Hand Gottes.
Damit auch durch mich, durch uns alle das Notwendige geschieht zum Leben und Heil der Welt.
Ich glaube an den heiligen Geist.”
Wochengebet - Mittendrin zwischen Himmelfahrt und Pfingsten
Bild Silvia Breuhan - Kirchgarten der Ev. Kirche Königstädten
Mit dem Wochengebet der EKD wünschen wir Ihnen/Euch eine gesegnete Woche.
Mittendrin sind wir, Gott,
zwischen Hoffnung und Enttäuschung.
Erleichterung und Sorge,
Vorfreude und Mutlosigkeit,
Schritte nach vorn und Schritte zurück – wir sind mittendrin.
Mittendrin sind wir, Gott,
zwischen Himmelfahrt und Pfingsten.
Sende deinen Geist, den Tröster,
den du verheißen hast!
Deine Geistkraft
erfülle uns mit Hoffnung und Geduld,
umhülle uns mit Wärme und Trost,
schenke uns Mut, unseren Glauben zu bekennen,
und seufze in uns, wenn uns die Worte fehlen.
Mittendrin sind wir, Gott,
und nicht allein.
Du bist unser Licht und Glück,
der Schutz unseres Lebens,
wovor sollten wir uns fürchten?
Amen.
Quelle: EKD
Gewagt – Ampel-Meditation
Bildquelle: Pixabay
Rot – Gelb – Grün:
Das sind die Farben von Ghana
oder auch von Bolivien.
Doch diese Flaggen sehe ich nie.
Rot – Gelb – Grün
sind auch die Farben der Ampel.
Die sehe ich oft.
Oft sehe ich Rot!
Es bringt mich zum Halten und auch zum Ärgern:
Wann geht es weiter? Ich hab‘ keine Zeit!
Doch in dem Farbklang steckt Weisheit!
Rot:
Zuerst lerne Warten.
Nimm das Halten als Pause.
Lass andern den Vortritt.
Übe Geduld.
Gelb:
Nun kommt deine Zeit.
Doch stürm nicht gleich los!
Erhebe die Augen.
Schau dich kurz um, ob Rücksicht vonnöten.
Werde des Weges vor dir gewiss.
Grün:
Jetzt ist die Bahn frei.
Du kannst voran!
Doch:
Geh oder fahre nicht einfach nur weiter!
Grünkraft ist größer als nur ein simples Voraus.
Sieh in diesem Moment mehr als nur diesen Moment:
Grün ist die Hoffnung, ist Sprengkraft, ist Aufbruch –
werde dir dessen außen und innen bewusst.
Rot – Gelb – Grün,
das sind die Farben des Alltags,
das ist die Flagge des Lebens.
Mein Land heißt: Brich auf!
Quelle: Tagzeitengebete 3. ökum. Kirchentag
Gebet zu Sonntag Exaudi - 16. Mai
Es heißt: Du, Gott, bist unseres Lebens Kraft.
Warum nur fühlen wir uns manchmal so müde?
Es heißt: Wir müssen uns nicht fürchten.
Warum nur haben wir manchmal Angst?
Es heißt: Du, Gott, hörst uns, wenn wir zu dir rufen.
Warum nur fühlen wir uns manchmal so allein?
Wie, das fragen wir dich, Gott,
wie, bitte, sollen wir getrost und unverzagt sein?
Manchmal überwältigt uns das, was wir hören und sehen.
Das Leiden - Die Ungerechtigkeit. -Die Gewalt.
Höre unser Fragen, Gott.
Komm zu uns.
Damit wir deine Kraft spüren.
Deinen Trost.
Deine Freude.
Deine Leichtigkeit.
Und gib uns Mut.
Heute und jeden Tag neu.
Quelle: Liturgischer Wegweiser
Öffne mir die Augen–Psalm 119,10–18 (Leichte Sprache)
Gott: Dich will ich mit meinem Herzen erkennen.
Was mir deine Gebote sagen:
Das will ich wirklich tun.
Gott: Ich will das Richtige tun.
Was mir deine Worte sagen:
Das will ich verstehen.
Gott: Ich lobe dich.
Was mir deine Gesetze sagen:
Das lehre mich.
Gott: Von dir erzähle ich.
Was mir deine Worte über das Recht sagen:
Das sage ich weiter.
Gott: Du hast mich reich gemacht.
Was mir deine Worte sagen:
Das freut mich auch.
Gott: Ich sehe auf deinen Weg.
Was mir deine Befehle sagen:
Das bringt mich zum Nachdenken.
Gott: Ich freue mich über deine Worte.
Was mir deine Gesetze sagen:
Das merke ich mir.
Gott: Du lässt mich leben.
Was mir deine Worte sagen:
Das tue ich.
Gott: Öffne mir die Augen.
Was mir deine großen Taten zeigen:
Das finde ich wunderbar.
Quelle: 3. Ökumenischer Kirchentag
Zu Himmelfahrt Psalm 8 - Die Krone der Schöpfung
Bildquelle: Pixabay
HERR, unser Herrscher! Die ganze Welt spiegelt deine Herrlichkeit wider, der Himmel ist Zeichen deiner Hoheit und Macht. Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge lässt du dein Lob erklingen. Es ist stärker als das Fluchen deiner Feinde. Erlahmen muss da ihre Rachsucht, beschämt müssen sie verstummen. Ich blicke zum Himmel und sehe, was deine Hände geschaffen haben: den Mond und die Sterne – allen hast du ihren Platz zugewiesen. Was ist da schon der Mensch, dass du an ihn denkst? Wie klein und unbedeutend ist er, und doch kümmerst du dich um ihn. Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als die Engel, ja, mit Ruhm und Ehre hast du ihn gekrönt. Du hast ihm den Auftrag gegeben, über deine Geschöpfe zu herrschen. Alles hast du ihm zu Füßen gelegt: die Schafe und Rinder, die wilden Tiere, die Vögel am Himmel, die Fische im Wasser und alles, was die Meere durchzieht. HERR, unser Herrscher! Die ganze Welt spiegelt deine Herrlichkeit wider.
Gebet von Hanns Dieter Hüsch:
Herr, ich will dich auch heute preisen und dir Dank sagen. Du schenkst mir wieder festen Boden unter meinen zerbrechlichen Füßen. Auch wenn ich zu zweit oder mit vielen gehe bist du an meiner Seite. Manchmal atme ich schwer und stolpere den Weg entlang und befürchte: Du hast die Erde verlassen. Doch ich bin töricht, denn dein ist die Welt, dein sind Himmel und Erde. Da ist kein Zwischenraum, kein Unterschied, keine Grenze. Und wenn wir gehen, gehen wir zum Himmel. Und wenn wir kommen, kommen wir zur Erde. Und wenn wir auf der Erde straucheln, hebst du uns auf in den Himmel, denn Himmel und Erde sind Bruder und Schwester.
Amen
Bild: Silvia Breuhan
Psalm 84, 12 + 13
Denn Gott, der HERR, ist die Sonne, die uns Licht und Leben gibt, schützend steht er vor uns wie ein Schild. Er schenkt uns seine Liebe und verleiht uns hohes Ansehen. Wer ihm rückhaltlos ergeben ist, den lässt er nie zu kurz kommen.
HERR, du allmächtiger Gott, glücklich ist jeder, der sich auf dich verlässt!
Dazu passend das Lied:
Die Gott lieben, werden sein wie die Sonne
Bild: Silvia Breuhan
Gebet (aus einem brasilianisches Lied; deutsch: Fritz Baltruweit, Barbara Hustedt):
Zu finden im EG plus Nr. 95
Ich sing dir mein Lied, in Ihm klingt mein Leben.
Die Tonart, den Takt hast du mir gegeben,
von Nähe, die heil macht – wir können dich finden,
du Wunder des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben.
Die Höhen, die Tiefen hast du mir gegeben.
Du hältst uns zusammen trotz Streit und Verletzung,
du Freundin des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben.
Die Töne den Klang hast du mir gegeben
von Zeichen der Hoffnung auf steinigen Wegen,
du Zukunft des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
Den Text des obigen Gebetes kann auch mit der Melodie des folgendes Liedes gesungen werden:
Singt Gott unserem Herrn ..
Bild: Silvia Breuhan
Wochenpsalm "Danklied für Gottes Hilfe" (Psalm 66, 1-5)
Jubelt Gott zu, alle Völker der Erde! Singt zur Ehre seines Namens, rühmt ihn mit eurem Lobgesang! Sagt zu Gott: »Wie überwältigend sind deine Taten! Deine Feinde müssen sich vor dir beugen, weil du so mächtig bist. Alle Welt soll dich anbeten, alle sollen dir singen, dich mit ihren Liedern preisen!« Kommt her und seht, was Gott getan hat! Sein Tun erfüllt die Menschen mit Furcht und Staunen.
Passend zum Wochenpsalm hören Sie auf folgendem Link das Wochenlied:
Gott gab uns Atem
Quelle: Liturgischer Wegweiser
Gebet zum Sonntag Jubilate - 25. April
Jubeln, jauchzen, singen, beten.
Wenn nur das Herz nicht so schwer wäre,
die Hoffnung so klein,
der Atem so kurz.
Das Jauchzen – oft bleibt es still.
Das Jubeln – oft wird es erstickt in Sorge.
Das Beten – oft fehlen die Worte.
Wir kommen zu dir, Gott.
Wir wollen jauchzen, jubeln, beten und sehen:
Dass deine Werke wunderbar sind.
Dass deine Feinde sich beugen müssen vor deiner Macht.
Dass du unsere Füße nicht gleiten lässt.
Gib uns die Freude ins Herz.
Und die Hoffnung.
Und den Mut.
Das brauchen wir von dir.
Heute und jeden Tag.
Quelle: Liturgischer Wegweiser
Segen von Dietrich Bonhoeffer
Guter Gott, segne meine Hände, dass sie behutsam sind,
dass sie halten können ohne zur Fessel zu werden,
dass sie geben können ohne Berechnung,
dass ihnen innewohnt die Kraft zu trösten und zu segnen.
Gott, segne meine Augen, dass sie die Bedürftigkeit wahrnehmen,
dass sie das Unscheinbare nicht übersehen,
dass sie hindurch schauen durch das Vordergründige,
dass andere sich wohlfühlen können unter meinem Blick.
Gott, segne meine Ohren, dass sie deine Stimme hören,
dass sie hellhörig sind für die Stimmen der Not,
dass sie sich verschließen für den Lärm und das Geschwätz,
dass sie das Unbequeme nicht überhören.
So segne uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen
Bibelverse aus Hesekiel 34, 1-15
Denn so spricht Gott, der HERR: »Von nun an will ich mich selbst um meine Schafe kümmern und für sie sorgen. Wie ein Hirte seine Herde zusammenbringt, die sich in alle Richtungen zerstreut hat, so werde auch ich meine Schafe wieder sammeln. Ich rette sie aus all den Orten, wohin sie an jenem dunklen, schrecklichen Tag vertrieben wurden. Aus fremden Völkern und Ländern führe ich sie heraus und bringe sie wieder in ihr Land. Dort lasse ich sie weiden, in den Bergen, an den Flüssen und in den Tälern. Ja, ich gebe ihnen gute und saftige Weideplätze auf Israels hohen Bergen, wo sie sich lagern und satt fressen können. Ich selbst werde ihr Hirte sein und dafür sorgen, dass sie in Ruhe und Sicherheit leben können. Das verspreche ich, Gott, der HERR.
Bild: Silvia Breuhan
Gebet zu Versen des 23. Psalms (Der Herr ist mein Hirte) in Zeiten der Corona-Pandemie
„Gott ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln.“
Es ist, mein Gott, das muss ich sagen,
schwer zu glauben: „Mir wird nichts mangeln?“
Das betet sich ganz nett in guten Zeiten.
Doch jetzt sind wir im finstern Tal.
Wo’s dunkel ist und kalt.
Schon seit über einem Jahr.
Und du bist unser Hirte?
Und weidest uns auf grüner Aue?
Siehst du, Gott, wie es uns geht?
Wir haben Angst.
So viele sind gestorben!
So viele sind am Ende ihrer Kraft.
Wir haben Sehnsucht.
Wir wollen auf grünen Wiesen liegen.
Dicht an dicht mit unseren Lieben.
Ohne Angst und ohne Misstrauen.
So hast du uns gemacht.
Zu Menschen, die die Nähe brauchen.
Körper, die Gemeinschaft suchen.
Doch das Tal ist lang.
Bist du, mein Gott, denn wirklich da?
So wie die Alten vor Jahrtausenden gebetet haben.
In diesem Psalm, der mir vertraut ist.
Von Kindheit an.
„Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück. Denn du bist bei mir.“
Ich fürchte mich aber.
Siehst du das, Gott?
Die ganze Menschheit ist in Angst.
Und doch, du Hirte, tröstet das.
Diese Worte – so oft wiederholt.
Sie malen ein Bild in mir.
Hoffnung erblüht.
Ich weiß nicht, wie.
„Du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“
Sie lassen mich aufatmen.
Meine Lebendigkeit kehrt zurück.
Mitten im finstern Tal.
Das trägt mich, wenn ich Abstand ertragen muss.
Das hilft mir, wenn ich Masken trage.
Denn du siehst mich. Du siehst uns an.
Voll Liebe und Güte bist du uns nahe.
Und es gibt Zukunft.
Denn:
„Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang.
Und ich werde bleiben im Hause Gottes immerdar.“
Doris Joachim
© Zentrum Verkündigung der EKHN
Anlässlich des Luther-Jubiläums
Luthers Morgensegen
Das Gebet für den Beginn des Tages
Des Morgens, wenn du aufstehst, kannst du dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen: Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen
Darauf kniend oder stehend das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser. Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen:
Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, daß du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte dich, du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.
Als dann mit Freuden an dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was dir deine Andacht eingibt.
Luthers Abendsegen
Das Gebet für den Abschluss des Tages
Des Abends, wenn du zu Bett gehst, kannst du dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen: Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen
Darauf kniend oder stehend das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser. Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen:
Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, daß du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast, und bitte dich, du wollest mir vergeben alle meine Sünde, wo ich Unrecht getan habe, und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.
Alsdann flugs und fröhlich geschlafen.
Bild: Silvia Breuhan
Bibelvers aus Hebräer 13
Vergesst nicht, Gastfreundschaft zu üben!
Denn ohne es zu wissen, haben manche auf diese Weise Engel bei sich aufgenommen.
Kümmert euch um alle, die wegen ihres Glaubens gefangen sind. Sorgt für sie wie für euch selbst. Steht den Christen bei, die verhört und misshandelt werden. Leidet mit ihnen, als würden die Schläge euch treffen.
Seid nicht hinter dem Geld her, sondern seid zufrieden mit dem, was ihr habt.
Denn Gott hat uns versprochen: »Ich lasse dich nicht im Stich, nie wende ich mich von dir ab.«
Deshalb können wir voller Vertrauen bekennen: »Der Herr hilft mir, ich brauche mich vor nichts und niemandem zu fürchten. Was kann ein Mensch mir schon antun?«[
Möge Gott, von dem aller Friede kommt, euch helfen, in jeder Hinsicht das Gute zu tun und seinen Willen zu erfüllen.
Bibelvers aus Jesaja 40, 31
Bildquelle: Pixabay
Aber alle, die auf den Herrn vertrauen,
bekommen immer wieder neue Kraft,
es wachsen ihnen Flügel wie dem Adler.
Sie gehen und werden nicht müde,
sie laufen und brechen nicht zusammen.
Gebet (Quelle: Liturgischer Wegweiser)
Gott, du schenkst Leben.
Wir sehen, wie die Natur zu neuem Leben erwacht.
Öffne unsere Sinne für deine Auferstehungsenergie,
die in allem wirkt.
Auch in uns.
Bild:Silvia Breuhan
Der Gott des Lichtes und des Lebens
strahle leuchtend über uns.
Er lasse uns spüren das Feuer der Liebe
und wärme unsere Herzen mit seiner Lebensglut,
damit wir erkennen seine Güte
und seine Barmherzigkeit,
die überreich sind für jeden von uns.
Er lasse uns aufstehen,
wenn Leid unser Leben lähmt -
und lasse uns seine Stimme hören,
wenn er ruft:
Ich will, daß du lebst.
Das gewähre uns Gott, der für uns Licht ist am Tag und in der Nacht:
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
© Unbekannter Verfasser
Bild: Silvia Breuhan - Garten Gethsemane, Jerusalem
Osterlachen - Meditation zu Psalm 118
Es ist ja grad nicht leicht mit der Leichtigkeit des Seins. Die Bedrohung durch das Virus wächst. Bei vielen liegen die Nerven blank. Ich habe noch nie den 118 Psalm so gehört wie in diesem Jahr. Darum habe ich mich heute an eine kleine Meditation zu gemacht.
Doris Joachim, Zentrum Verkündigung
„Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten:
Die Rechte des EWIGEN behält den Sieg!“
Ich möchte singen vom Sieg.
In den Hütten und Häusern.
In Parlamenten und Talkshows.
In den Nachrichten und auf den Intensivstationen.
In den Schulen, in Restaurants und Konzerthallen.
Und in den Kirchen natürlich.
Ich möchte singen und jauchzen.
Tanzen und lachen.
Gott behält den Sieg.
Über das Virus.
Über Dummheit und Bosheit.
Über Gewalt und Tod.
Ich weiß – das sind Lieder auf Hoffnung hin.
Gegen den Frust.
Gegen die Angst.
Wie das Pfeifen im Dunkeln.
Aber das hilft.
Das kann ich bezeugen.
Seit Kindertagen kenne ich das:
Singen und Pfeifen – von Licht und von Hoffnung.
Ich brauche das.
Denn ich habe genug vom Unken und Schimpfen.
Vom Wichtigtuen und Besserwissen.
Ich brauche Liebe und Zuversicht.
Das finde ich bei Gott.
Es geht noch nicht laut – das Singen vom Sieg.
Aber leise im Herzen.
Das hilft mir genauso – fast jedenfalls.
So halte ich das Warten aus.
So nähre ich meine Hoffnung.
Die will ich nicht verlieren.
Wirklich nicht.
Darum, du Gott des Lebens:
Spiel mir das Lied des Sieges.
Sing mir das Lied der Freude.
Dann wage ich einen kleinen Ostertanz.
Mit Maske und Abstand.
Doch mit einem Osterlachen, das der Not trotzt.
Wochenpsalm - 21. März 2021
Steh mir bei, Gott, verschaffe mir Recht; verteidige mich gegen treulose Menschen, die mich mit Lüge und Arglist verfolgen! Du bist doch immer mein Schutz gewesen! Warum hast du mich jetzt verstoßen? Warum geht es mir so elend? Und dazu quälen mich noch meine Feinde! Stell mir dein Licht und deine Treue zur Seite! Sie sollen mich führen, mich hinbringen zu deinem heiligen Berg, zu dem Ort, wo du wohnst. Dort will ich an deinen Altar treten, vor dich, den Grund meiner Freude. Zum Klang der Harfe will ich dich preisen, dich, meinen Gott! Warum bin ich so mutlos? Muss ich denn verzweifeln? Auf Gott will ich hoffen! Ich weiß, ich werde ihn noch einmal preisen, ihn, meinen Gott, der mir hilft.
Bild: Silvia Breuhan
Gebet
Die Welt ist oft unfair.
Gott, schaffe Gerechtigkeit!
Wir wollen unseren Kindern gerecht werden.
Gott, hilf uns!
Was Recht ist und was Unrecht, gerät ins Rutschen.
Gott, gib uns Halt!
Wo wir den Glauben an Gerechtigkeit verlieren,
sendet Gott sein Licht und seine Wahrheit,
die uns leiten.
Gott, du bist gerecht.
Wir versuchen, gerecht zu leben und stoßen dabei an unsere Grenzen.
Wo unsere Kraft nicht reicht, sei du unsere Stärke.
Textquelle: liturgischer Wegweiser
Der Mensch denkt – Gott lenkt! - Sprüche 16, 1-9
Bild: Silvia Breuhan
Der Mensch denkt über vieles nach und macht seine Pläne, das letzte Wort aber hat der HERR. Der Mensch hält sein Handeln für richtig, aber der HERR prüft seine Beweggründe. Vertraue dem HERRN deine Pläne an, er wird dir Gelingen schenken.
Der HERR sorgt dafür, dass jeden das Los trifft, das er verdient – auch für den Gottlosen kommt der Tag des Verderbens. Der HERR verabscheut die Hochmütigen. Du kannst sicher sein: Keiner entkommt seiner Strafe! Wer dem HERRN treu ist und Liebe übt, dem wird die Schuld vergeben; und wer Ehrfurcht vor dem HERRN hat, der meidet das Böse. Wenn dein Handeln dem HERRN gefällt, bewegt er sogar deine Feinde dazu, mit dir Frieden zu schließen. Besser wenig Besitz, der ehrlich verdient ist, als großer Reichtum, durch Betrug erschlichen.
Der Mensch plant seinen Weg, aber der HERR lenkt seine Schritte.
Niemand muss verzweifeln! - Psalm 34, 16 - 23
Bild: Silvia Breuhan
Denn der HERR sieht mit Freude auf solche Menschen, die nach seinem Willen leben, und hat immer ein offenes Ohr für ihre Bitten.
Allen jedoch, die Böses tun, stellt sich der HERR entgegen und löscht jede Erinnerung an sie aus.
Wenn aber rechtschaffene Menschen zu ihm rufen, hört er sie und rettet sie aus jeder Not.
Der HERR ist denen nahe, die verzweifelt sind, und rettet diejenigen, die alle Hoffnung verloren haben.
Zwar bleiben auch dem, der sich zu Gott hält, Schmerz und Leid nicht erspart; doch aus allem befreit ihn der HERR!
Vor schwerem Schaden bewahrt er ihn, kein Knochen soll ihm gebrochen werden.
Wer Böses tut, den bringt seine Bosheit um; und wer den Aufrichtigen hasst, muss die Folgen tragen. Doch der HERR erlöst alle, die ihm von Herzen dienen. Niemand, der bei ihm Zuflucht sucht, muss sein Strafgericht fürchten.
Hilf deinem Mitmenschen! - Sprüche 3, 27 - 32
Bildquelle: Pixabay
Wenn jemand deine Unterstützung braucht und du ihm helfen kannst, dann weigere dich nicht. Vertröste ihn nicht auf morgen, wenn du heute helfen kannst! Plane nichts Böses gegen einen Menschen, der dir sein Vertrauen schenkt. Brich keinen Streit vom Zaun mit einem, der dir nichts getan hat. Beneide einen gewalttätigen Menschen nicht und nimm ihn dir nicht zum Vorbild. Denn der HERR verabscheut den, der krumme Wege geht, der Aufrichtige aber ist sein Vertrauter.
Wochengebet
Manchmal – da holt uns das Grauen der Nacht ein.
In schweren Träumen oder endlosem Grübeln.
Wie verloren fühlen wir uns dann.
Bist du wirklich da, Gott?
Bist du in der Welt?
Bei uns?
Dir sagen wir, was uns Kummer macht.
In der Stille.
Du, Gott unserer Hoffnung,
dein Schutz ist stärker als unsere Angst.
Dein Trost ist größer als unser Kummer.
Deine Liebe reicht weiter als unser Leben.
Wir bitten dich jetzt:
Sei bei uns, wenn wir zweifeln.
Stärke uns, wenn wir schwach sind.
Lass Hoffnung wachsen, wenn wir nicht weiterwissen.
Schick deine Engel, damit sie uns auf den Händen tragen.
Damit das Leben leichter wird.
Heute, morgen, immer.
Quelle: Liturgischer Wegweiser
Unter Gottes Schutz - Psalm 91, 1-6 + 9-12
Bild: Thomas Siegenthaler
Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt, der kann bei ihm, dem Allmächtigen, Ruhe finden. Auch ich sage zum HERRN: »Du schenkst mir Zuflucht wie eine sichere Burg! Mein Gott, dir gehört mein ganzes Vertrauen!« Er bewahrt dich vor versteckten Gefahren und hält jede tödliche Krankheit von dir fern. Wie ein Vogel seine Flügel über die Jungen ausbreitet, so wird er auch dich stets behüten und dir nahe sein. Seine Treue umgibt dich wie ein starker Schild. Du brauchst keine Angst zu haben vor den Gefahren der Nacht oder den heimtückischen Angriffen bei Tag. Selbst wenn die Pest im Dunkeln zuschlägt und am hellen Tag das Fieber wütet, musst du dich doch nicht fürchten.
Du aber darfst sagen: »Beim HERRN bin ich geborgen!« Ja, bei Gott, dem Höchsten, hast du Heimat gefunden. Darum wird dir nichts Böses zustoßen, kein Unglück wird dein Haus erreichen. Denn Gott wird dir seine Engel schicken, um dich zu beschützen, wohin du auch gehst. Sie werden dich auf Händen tragen, und du wirst dich nicht einmal an einem Stein stoßen!
Gebet zu Aschermittwoch
Wenn ich mich falsch verhalte –
wenn ich über einen anderen lache
und erst hinterher sehe,
wie weh es ihm tut –
wenn ich lieblos ein hartes Wort ausspreche
und zu spät bemerke,
wie es die andere trifft –
wenn ich das Vertrauen verletze,
das mir jemand geschenkt hat –
dann will ich nicht in meiner Haut stecken
und erschrecke über mich:
Das bin doch nicht ich!
So will ich nicht sein.
Dann spüre ich, was Sünde meint:
Das, was mich trennt von dem anderen,
was mich trennt von mir, wie ich eigentlich sein will,
was mich trennt von Gott, der nicht will, dass ich so bin.
Ich bitte Gott:
Reinige mich von meiner Sünde!
Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz!
Quelle: Liturgischer Wegweiser
Bild: Silvia Breuhan
Gebet um Anerkennung
Gott, schon als Kinder haben wir gelernt:
Höher, weiter, schneller.
Wir wollen etwas leisten.
Wir wollen gut sein.
Und sehnen uns nach Anerkennung. Auch von dir.
Das macht so müde.
Und wir vergessen:
Deine Liebe gilt ohne unser Zutun.
Einfach so.
Von Anfang an.
Jeden Morgen neu.
Erinnere uns daran.
Gott, wir bitten dich: Erbarme dich.
Quelle: Liturgischer Wegweiser
Bild: Silvia Breuhan
Bei dir, HERR, suche ich Schutz,
lass meine Feinde nicht über mich triumphieren!
Du bist ein gerechter Gott,
darum hilf mir und rette mich!
Höre mein Gebet und komm mir schnell zu Hilfe!
Bring mich in Sicherheit und beschütze mich wie in einer Burg,
die hoch oben auf dem Felsen steht.
Ja, du bist mein schützender Fels, meine sichere Burg.
Du wirst mich führen und leiten,
um deinem Namen Ehre zu machen!
Du wirst mich aus der Schlinge ziehen,
die meine Feinde mir heimlich gelegt haben!
Ja, du bist meine einzige Zuflucht.
In deine Hände lege ich mein Leben,
denn du wirst mich erlösen, HERR, du treuer Gott!
Bild: Eva Massey
Gott, dein Licht scheint in der Finsternis.
Du zeigst mir den Weg.
Dir will ich folgen.
Sei uns Licht auf dem Weg.
Sei uns Stärke im Handeln.
Sei uns Mut im Widerspruch.
Sei uns Maß im Streit.
Sei uns Geborgenheit in der Angst.
Sei uns Atem in der Zeit.
Sei uns Licht auf dem Weg.
Aus: Tagzeitengebete des Zentrums Verkündigung
Bild: Wilfried Helfenbein
HERR, du durchschaust mich, du kennst mich durch und durch.
Ob ich sitze oder stehe – du weißt es,
aus der Ferne erkennst du, was ich denke.
Ob ich gehe oder liege – du siehst mich,
mein ganzes Leben ist dir vertraut.
Schon bevor ich anfange zu reden, weißt du, was ich sagen will.
Von allen Seiten umgibst du mich
und hältst deine schützende Hand über mir.
Dass du mich so genau kennst, übersteigt meinen Verstand;
es ist mir zu hoch, ich kann es nicht begreifen!
Wie könnte ich mich dir entziehen; wohin könnte ich fliehen,
ohne dass du mich siehst?
Stiege ich in den Himmel hinauf – du bist da!
Wollte ich mich im Totenreich verbergen – auch dort bist du!
Eilte ich dorthin, wo die Sonne aufgeht,
oder versteckte ich mich im äußersten Westen, wo sie untergeht,
dann würdest du auch dort mich führen und nicht mehr loslassen.
Wünschte ich mir:
»Völlige Dunkelheit soll mich umhüllen,
das Licht um mich her soll zur Nacht werden!« –
für dich ist auch das Dunkel nicht finster;
die Nacht scheint so hell wie der Tag
und die Finsternis so strahlend wie das Licht.
Du hast mich mit meinem Innersten geschaffen,
im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet.
Herr, ich danke dir dafür,
dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast!
Großartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich!
Gebet zur Aktion #lichtfenster
Die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier initiierte Aktion #lichtfenster ruft dazu auf, jeden Freitag nach dem Dunkelwerden ein Licht zum Andenken an die Toten der Corona-Pandemie ins Fenster zu stellen.
Barmherziger Gott,
„Licht ist das Kleid, das du anhast (Psalm 104, 2)
Deswegen zünde ich eine Kerze an und stelle sie ins Fenster, um allen jenen zu leuchten, die unter der Pandemie leiden, die besorgt sind und Angst haben, die erschöpft sind von all der Hilfe, die sie geben wollen, die verzweifelt sind wegen all der Überforderung und dem Streit, die sie erzwingt.
„Der HERR, mein Gott, macht meine Finsternis licht.“ (Psalm 18,29)
Ich bitte für alle, die allein sind und einsam, die nicht besucht werden dürfen, die ohne Trost und Begleitung bleiben, segne sie mit Deiner Gegenwart und mache alle, die pflegen und versorgen, zu Engeln Deines Lichtes.
„Jesus Christus spricht: ich bin das Licht der Welt …“ (Johannes 8,12)
Ich bete für alle Menschen, die an Corona erkrankt sind und um ihr Leben kämpfen, schenke Ihnen Licht und Luft, Kraft und Mut, dass sie zurückfinden in ihr Leben.
„Denn bei Dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht“ (Psalm 36, 10)
Auch bitte ich für alle Menschen, die an Corona gestorben sind, hier und überall auf der Welt, nimm sie auf in dein Reich und schenke Ihnen ein Licht, das ihre Seele wärmt, und tröste alle, die weinen müssen um ihre Toten.
Gott, ich bitte dich aber auch für mich selbst und meinen Partner, für meine Kinder und Enkel, für meine Familie und meine Freunde, und für meine Feinde auch.
Segne und behüte sie und uns alle, dass wir Zuversicht und Hoffnung behalten in diesen dunklen Zeiten.
Amen.
Weitere Informationen finden Sie unter dem Link
Lichtfenster
Wahres Glück - Psalm 1
aus der Bibel "Hoffnung für Alle"
Bild: Silvia Breuhan
Glücklich ist,
wer nicht dem Rat gottloser Menschen folgt,
wer nicht mit Sündern auf einer Seite steht,
wer nicht mit solchen Leuten zusammensitzt,
die über alles Heilige herziehen,
sondern wer Freude hat am Gesetz des HERRN
und darüber nachdenkt – Tag und Nacht.
Er ist wie ein Baum,
der nah am Wasser gepflanzt ist,
der Frucht trägt Jahr für Jahr
und dessen Blätter nie verwelken.
Was er sich vornimmt, das gelingt.
Ganz anders ergeht es allen,
denen Gott gleichgültig ist:
Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
Vor Gottes Gericht können sie nicht bestehen.
Weil sie seine Gebote missachtet haben,
sind sie aus seiner Gemeinde ausgeschlossen.
Der HERR wacht über den Weg aller Menschen,
sie nach seinem Wort leben.
Doch wer sich ihm trotzig verschließt,
der läuft in sein Verderben.
EIN MODERNER PSALM
Hanns Dieter Hüsch
aus: Psalmen für Alletage. tvd-Verlag Düsseldorf, 3/1997
Bildquelle:N. Schwarz © GemeindebriefDruckerei.de
Ich stehe unter Gottes Schutz
Er lässt mich nicht ins Leere laufen
Und macht aus mir keinen Kriegsknecht
Sondern so wie ich bin bin ich sein Mensch
Ich suche den Frieden und will mich nicht ausruhen
Auch mit denen die noch unter Waffen stehen
Anzuzünden die Erde die nicht hohl ist
sondern Gottes Herz.
Ich stehe unter Gottes Schutz
Ich bin sein Fleisch und Blut
Und meine Tage sind von ihm gezählt
ER lehrt mich, den zu umarmen
dessen Tage ebenfalls gezählt sind
Und alle in die Arme zu nehmen
Weil wir die Trauer und die Freude teilen wollen
Dass beide wie Leib und Seele zusammen sind.
Ich stehe unter Gottes Schutz
Ich weiß das seit geraumer Zeit
Er nahm den Gram und das Bittere aus meinem Wesen
Und machte mich fröhlich
Und ich will hingehen
Alle anzustecken mit Freude und Freundlichkeit
Auf dass die Erde Heimat wird für alle Welt:
Durch seinen Frieden
und unseren Glauben
Schalom in Dorf und Stadt.
Von stillen Mächten treu und still umgeben ...
von Dietrich Bonhoeffer
Bild: Silvia Breuhan
Von stillen Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.
Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unseren aufgeschreckten Seelen,
das Heil für das du uns geschaffen hast.
Und reichst du uns den schweren Kelch den bitteren,
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.
Doch willst du uns noch einmal Freude schenken,
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann woll`n wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört dir unser Leben ganz.
Lass warm und hell die Kerzen heute flammen
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen!
Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht.
Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so lass es hören jenen vollen Klang,
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all deiner Kinder hohen Lobgesang.
Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen,
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.